Defätismus vor Schiedsspruch führte zu Kursgewinn für Kläger

USR wendet sich an heimische DNA und kanadische Börsenaufsicht

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Bukarest (ADZ) – Für die von Haushaltssorgen geplagte Regierung ist der Washingtoner Schiedsspruch in Sachen Roșia Montană eine echte Entlastung. „Wir haben den Prozess gewonnen! Wir haben für Rumänien gekämpft, denn es wäre ungerecht gewesen, wenn jeder Arbeitnehmer und jeder Rentner dieses Landes (…) bestraft gewesen wäre!“, reagierte Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) auf Facebook.

Nicht der jetzt wehrhafte Ton, sondern der Pessimismus des Regierungschefs und seines Finanzministers im Vorfeld der Entscheidung ließ die bürgerliche Opposition aufhorchen. Beide hatten seit Wochen wiederholt geklagt, dass Rumänien nun wohl tief in die Tasche greifen müsse. Finanzminister Marcel Boloș beispielsweise sah die Schadensersatzzahlungen zwischen einer Milliarde und 6,7 Milliarden Euro und überlegte Ratenzahlungen. REPER-Chef Dacian Cioloș, den der Premierminister verantwortlich für das  – nicht eingetretene – Debakel gemacht hatte, weil er die Aufnahme Goldbachs ins Weltkulturerbe verlangte und so dem Projekt ein Ende bereitete, verlangte nun Ciolacus Rücktritt für „vorsätzliches Handeln gegen die Interessen Rumäniens“. Seine „Falschmeldungen“ hätten den rumänischen Staat unterminiert und in Gefahr gebracht.

Noch weiter geht USR-Chef Cătălin Drulă, der Ciolacu und Finanzminister Marcel Boloș regelrecht Börsenmanipulierung vorwirft. Er habe sich bereits in Rumänien an die Antikorruptionsbehörde DNA und die Finanz- und Versicherungsaufsicht ASF sowie in Kanada an die Börsenhüter gewendet, sagte Drulă. Der Kurs der Aktien von Gabriel Resources (GBU), Hauptaktionär in der  Bergbaugesellschaft Roșia Montană Gold Corporation, hat sich an der TSX in Toronto seit Ende Januar von 0,44 auf 0,87 CAD faktisch verdoppelt.